Mehr als zwei Jahre sind vergangen, seit Arndt von Astro Librium ein großes Projekt gegen das Vergessen gestartet hat: Im Sommer 2014 schickte er erstmals einen Koffer auf reisen, der die Geschichte der kleinen Hana Brady in sich trägt. Das jüdische Mädchen ist nur eines der unzähligen Opfer des Holocaust. Es ist den Bemühungen der japanischen Museumsleiterin Fumiko Ishioka zu verdanken, dass Hana unvergessen bleibt und wir heute ihre Geschichte erfahren können.

Ursprünglich 16 Personen hatten sich angemeldet, um Hana zu sich einzuladen und sie kennenzulernen – darunter, wie ihr wisst, auch ich. Doch Arndts Projekt hat eine regelrechte Eigendynamik entwickelt und sich so sehr herumgesprochen, dass immer mehr Menschen und Institutionen neugierig auf Hana wurden. So kam es, dass Hana bereits vor mir 16 Stationen besucht hat. Sie war bei Lesern und Bloggern in ganz Deutschland, besuchte Schulklassen und Gedenkstätten. Aber das Projekt „Hanas Koffer“ hat sich auch inhaltlich weiterentwickelt und so tauschen sich Hanas Gastgeber über andere Opfer, Helfer und Zeitzeugen aus. Die bisherige Reise Hanas könnt ihr in unserer Facebook-Gruppe verfolgen. Weitere Eindrücke findet ihr auch bei Zwiebelchens Plauderecke, Litterae Artesque sowie natürlich auf Astro Librium.

Hanas Reise © Arndt Stroscher

Vergangene Woche nun traf Hanas Koffer bei mir ein und als ich am Wochenende das riesige Paket öffnete, war ich schier erschlagen und überwältigt ob des Umfangs, den der Kofferinhalt während seiner Reise angenommen hat: Lehrerhandreichungen, weiterführende Lektüren, persönliche Zeilen  der bisherigen Gastgeber, Dokumentationen von Projekten und und und … Lange saß ich vor all diesen Dingen und merkte schnell: Sich all dem zu widmen, dafür bedarf es ungestörter Tage, an denen man seine Gedanken ausschließlich auf Hana und ihre Geschichte lenken kann. Genau das werde ich nun tun: Dieses Wochenende lese ich Hanas Geschichte, die die Autorin Karen Levine niedergeschrieben hat, und tauche ein in all die emotionalen, persönlichen und sachlichen Beigaben von Organisator Arndt und den bisherigen Gastgebern.

Über meine Zeit mit Hana werde ich anschließend hier berichten – und hoffe, dass auch ihr neugierig auf ihre Geschichte werdet. Vielleicht interessiert ihr euch sogar dafür, selbst einmal Gastgeber für Hana zu werden – in dem Fall wendet euch einfach an Arndt! Schon jetzt möchte ich an dieser Stelle aber DANKE sagen an alle bisherigen und zukünftigen Gastgeber, die dazu beitragen, dass die Geschichte von Hana und all den anderen Mädchen und Jungen, die ihr Schicksal teilten, nicht in Vergessenheit gerät.